Zwischen Loben und Beten - Die aktuelle sportliche Situation der Kickers

Hier ein sehr interessanter Artikel über Sport in Bayern ( u.a. FWK, Basketball Würzburg, FC 05, etc. )

https://www.sueddeutsche.de/sport/brose-bamberg-fc-bayern-basketball-medi-bayreuth-wuerzburg-baskets-spvgg-unterhaching-tsv-rain-nawaro-straubing-fc-schweinfurt-wuerzburger-kickers-tsv-wasserburg-1.5759931

Leider nicht ohne (Probe-)Abo lesbar, das ich jetzt nicht extra wegen dem Artikel abschließen möchte.

Kann mir aber vorstellen in welche Richtung das Thema geht, die Baskets haben ja auch zuletzt mit einem besorgniserregenden Statement auf Social Media darauf hingewiesen, dass ihnen für den kommenden Bundesliga-Etat in der BBL 1 bis 2 Millionen € derzeit fehlen. Nach dem Ausstieg von S.Oliver fehlt es eben auch an dem EINEN großen Geldgeber, der notfalls für solche Lücken davor immer einspringen konnte oder allgemein halt viel gezahlt hat, damit solche Finanzlücken gar nicht aufkamen.

Analog dann zu Wolf-Möbel & Schweinfurt oder eben auch bei den Kickers, wo sich Flyeralarm zwar nicht komplett zurückgezogen hat, aber zB. finanzielle Einschnitte jetzt auch das Aus für das NLZ ab kommender Saison bedeutet haben, dessen Instandhaltung man mit einem Großsponsor sicherlich noch irgendwie hätte deichseln können.

Brose Bamberg ist natürlich auch ein eklatantes Beispiel, vor einigen Jahren noch DIE Basketballmacht in Gesamtdeutschland, durch die finanziellen Probleme, in die Brose in den letzten Jahren als Automobilzulieferer geschlittert ist (mit Massenentlassungen etc.) aber auch auf einen sehr geringen Stand mittlerweile zusammengeschrumpft und derzeit sieht es dort ja nicht mal mehr nach den Playoffs aus.

Ich denke aber, das ist eine Gesamtentwicklung in ganz Deutschland, dass überall Unternehmen das Geld aus mittelklassigen Sportvereinen rausziehen und sich auf nurnoch wenige TOP-Sponsorings konzentrieren, die dann auch wirklich einen Gegenwert im Marketingsegment abbilden. Also nicht nur ein Bayern-spezifisches Problem für den Sport.

Selbst ein Dietmar Hopp als der personifizierte Großmäzen in Deutschland, was Fußball anbelangt, möchte sich jetzt laut Medienberichten aus der TSG Hoffenheim zurückziehen und den Verein wieder unter die 50+1 Regel fallen lassen. Hat zwar in erster Linie keine finanziellen Auswirkungen, aber der Verein und seine Mitglieder bekommen somit wieder die letztendliche Entscheidungsbefugnisse in allen Bereichen zurück. Und Hopp ist mitlerweile auch gut über 80 Jahre, ob SAP nach seinem Ableben irgendwann wirklich noch das Geld in den Verein buttert, wie bisher, ist zumindestens dann auch fraglich.

https://www.br.de/nachrichten/sport/aufstieg-oder-amateurstatus-luft-fuer-profi-klubs-wird-duenner,TXk7pxS

Der BR hat auch nochmal einen ähnlichen Artikel (vom Tenor her) zu dem Bezahl-Artikel der Süddeutschen, den der Kollege ein paar Posts weiter oben eingestellt hat, veröffentlicht.

Paar Interessante Passagen, zB. zu den Kosten des NLZs :



Geht hier also um gut eine halbe Millionen €uro, die man - schweren Herzens - fürs erste streichen musste ab kommenden Sommer, wobei die Nachwuchsförderung auf jeden Fall im Rahmen dessen, was möglich ist, noch aufrechterhalten werden soll.


Auch nochmal das Unterstreichen, dass bis spätestens 2025 die Rückkehr in den Profifußball stattfinden muss:



Kommende Saison würde man übrigens gegen den 1. der Regionalliga Nord die Aufstiegsspiele bestreiten müssen. Erst das Jahr darauf dann steigt auch wieder der Erste der RL Bayern direkt in die 3.Liga auf.

Da könnten dann die Konkurrenten Meppen oder Oldenburg sein, die derzeit die letzten Plätze in der 3. Liga belegen.

Meppen, das hat mir neulich ein Kollege geschildert, würde eventuell bei einem Abstieg komplett auseinanderbrechen und es ist derzeit sogar fraglich, ob man eine Viertliga-Lizenz erhalten könnte.

So oder so, ich möchte eigentlich auch ungern die Kickers erst wieder 2025 im Profifußball sehen.

Ok, das wusste ich nicht von Meppen. Was sind die Gründe dafür?

Was habt ihr denn bisher für ein NWZ? Also nach welchen DFB-Kriterien. Kategorie 2?

Aktuell noch Kategorie 2.
Aber wenn man sich mit den anderen BuLi NLZ dieser Kategorie vergleicht, dann war da wohl viel Goodwill vom DFB dabei, die wahrscheinlich der guten Beziehungen zu Flyeralarm geschuldet sind.
Speziell die Infrastruktur (trotz 4 Rasenplätzen) ist speziell im Herbst / Winter echt problematisch. Ich kann mir nicht vorstellen, dass in anderen NLZ so viele Trainingszeiten witterungsbedingt ausfallen bzw. so wenig Kunstrasen oder Hallen als alternative zur Verfügung stehen.
Grundsätzlich ist es auch richtig nicht auf Kategorie 1 runter zu gehen, sondern das Geld, was die hauptamtlichen Kräfte im BuLi NLZ kosten zu sparen, oder besser in die Infrastruktur und Trainingsmöglichkeiten zu stecken, um sicherzustellen, dass die geplanten Trainings- und Spieleinheiten auch sicher stattfinden können.
Schlauer wäre es gewesen, damit schon mit den Fernsehgeldern aus Liga 2 zu starten, aber das ist leider zu spät, das Geld hat ja der Felix bekommen.

Littmann und vorallem Daniel Hägele sind laut Instagramstories auch wieder auf dem Platz bzw. im Training.

Langsam füllt sich der Kader wieder für das Schlagerspiel am kommenden Samstag.

Ich werde das jetzt nicht im Details ausführen. Aber meine damit, dass seit Akon in Person von Dominik Möhler die Rädchen drehen lässt, die Kickers eher wie ein straff geführtes Unternehmen sind. Als der familiäre Verein, als den sie sich gerne darstellen. Das mag aus wirtschaftlicher Sicht notwendig sein, zumal seitdem auch keine weiteren "Großsponsoren" bekannt geben wurden. Möhler hatte bei seinem Amtsantritt selbst verkündet, dass es noch weitere Sponsoren braucht und er nach diesen suchen wird (scheinbar nicht ganz so erfolgreich?).

Mich als normalen Fan, mit bisschen mehr Bezug, weil ich Mitarbeiter und Verwandete der Profilspieler kenne, erschüttern so manche Geschichten. Aber auch das sich verändernde Umfeld machen mich zum Teil sprachlos und schockiert. Gerade wenn du seit Jahren mitverfolgst was aufgebaut wurde und wenn dann "Kickersinstituionen" wegrationalisiert werden oder von sich aus hin werfen, weil sie unter den Umständen nicht arbeiten können.

Ich arbeite selbst in einem mittelständischen Unternehmen (nichts anderes sind die Kickers) und habe auch schon Talsohlen mit durchlaufen, bei denen es nicht so rosig aussah. Ich möchte hier auch niemandem zunahe treten, aber ich denke es kommt immer auf die Art und Weise an. Wie das kommuniziert wird und wo du einsparen kannst. Nach der Im Dezember fast Insolvenz, ist es klar das ein weiterso nicht geht, aber wie gesagt wie man das kommunziert und was man einspart ist wichtig.

Wenn ich mir bei jedem Heimspiel diesen Irrsinn mit Security anschaue, der mit Sicherheit auch nicht günstig ist. Frag ich mich immer wieder warum? Ich war diese Saison bei jedem Spiel live (außer Bayern II) und habe außer in Schweinfurt, ist auch klar warum und Heimstetten (die sind einfach nicht ganz sauber!!!) nirgends so einen Aufwand erlebt. Beim "kleinen Derby" in Aschaffenburg ist der Mitarbeiter noch nicht mal aus seinem Kassenhäuschen raus und die Tickets (Online gekauft) hat er sich so angeschaut, wenn ich meinen Einkommenssteuer Bescheid gezeigt hätte wäre ich auch rein gekommen. Weiß nicht ob das wieder Auflagen der Sportstadt Würzburg sind? Keine Ahnung.