Christian Keller [Geschäftsführer Sport]

Manchmal, also wirklich ganz selten, habe ich so ein Gefühl, als ob eine dunkle Macht im Hintergrund dem FC Saboteure unterjubelt.

Also ich bin ein bisschen zwiegespalten, was das Agieren von Keller angeht. Auf der einen Seite wissen wir alle, wie klamm der FC ist und das der Weg über Transfers aus unteren Ligen bzw. ablösefreie Spieler zu holen, zur Zeit alternativlos ist, von daher ist die Richtung, die Keller dahingehend einschlägt absolut richtig. Auf der anderen Seite, habe ich ein wenig die Befürchtung, dass Keller die Medienlandschaft in Köln etwas unterschätzt. Denn berits jetzt so offen und direkt mit den Medien zu kommunizieren, wie schlecht es uns geht und dass wir ja gar keine Kohle haben usw. kann ihm auch schnell, bei ausbleibendem sportlichen Erfolg, auf die Füsse fallen, weil man so den Medien von Anfang an, genügend Angriffsfläche bietet. Und wir wissen doch alle, wie sehr die kölnische Medienlandschaft, sich darüber freut, beim FC wieder alles in Grund und Boden schreiben zu können. Hoffen wir mal, dass es nicht so kommt. Aber man darf halt nicht vergessen, dass Regensburg im Grunde genommen, eine ganz andere Welt ist, als Köln.

Ach ich weiß nicht. Bei ausbleibendem sportlichem Erfolg kommt die Kritik doch eh. Und wird vermutlich größer, wenn man vorher die Leute nicht auf harte Zeiten vorbereitet hat.

Mich stört es eher genau deshalb, weil man den Eindruck gewinnen könnte, dass hier schonmal Alibis für die Öffentlichkeit geschaffen werden. Noch finde ich das alles okay (zumal Keller es ja vermutlich mit einem optimistischen Strahlen erzählt hat) aber jetzt reicht es dann auch.

Was die Äußerungen zu Limnios angeht, ist halt die Frage, wer hier Adressat ist. Ja ein potentieller Bieter wird sein Angebot durch solche Aussagen nicht erhöhen. Vielleicht geht es aber noch eher an den Spieler bzw die Berater, dass sie sich überhaupt auf die Suche nach einem neuen Arbeitgeber machen sollen.

Übrigens war das Umfeld in Regensburg gar nicht so anders - zumindest was die erste Wahnehmung Kellers anging soll er doch sehr in der Kritik gestanden haben. Ich freue mich, dass sich Keller (und Jakobs) auf der einen - eher nüchtern-sachlichen Ebene - und Baumgart auf der anderen Seite - die emotional-ambitionierte Ebene - gut ergänzen.

Also ich möchte es nicht erleben was hier los ist, wenn Keller gegenüber den Medien den tatsächlichen Zustand des EffZeh rhetorisch zu verschleiern würde. Da wären sicher einige die ihm dann vorwerfen, dass er nicht die Wahrheit sagt. Mir ist der jetzige Weg lieber, und als Keller muss man sich dann nicht merken welche Halbwahrheiten er wen wann wie gesagt hat.

Es macht auch mehr Sinn zu sagen man hat nichts, hat aber ein bessere Geld, als zu sagen man hat ein bisserl Geld und hat gar keins. Wenn würde ich so herum bluffen.

Naja keiner hier fordert es zu verschleiern. Dennoch muss man sich fragen, ob ein derart offensiver Umgang mit der Situation angebracht ist. Natürlich hat die Konkurrenz eine Idee wie es aussehen könnte, kann es sich anhand der Bilanz etc auch ein wenig herleiten, aber eben nicht genau.
Das Signal dass Keller ausgesendet hat ist doch überspitzt gesagt:
Wir stehen mit den Rücken zur Wand, brauchen jeden Cent, werden !mittelfristig! (dieses Wort ist für mich der größte Fehler!!!) ein Ausbildungsverein im steten Abstiegskampf vergleichbar mit Paderborn, Bochum etc. der seine Leistungsträger eigentlich immer abgeben muss.

-> gar nicht gut wenn man Spieler veräußern möchte
-> gar nicht gut um Spieler zu locken die vielleicht lieber im Mittelfeld als im Abstiegskampf sind und es braucht ja eben nicht nur Talente sondern auch Spieler mit Erfahrung
-> wechseln "bessere" Talente dann nicht lieber nach z.B. Mainz, wo sie neben sportlichen Aspekten ggf. auch besser verdienen oder zumindest die Perspektive dazu besteht?
-> unsere einzigen Argumente sind Spielzeit / Sprungbrett, Fans, und der Trainer. Letzteres kann sich aber auch schnell wieder ändern, wie schnell Trainer weg sind sieht man ja gerade sehr eindrucksvoll und dabei betrachte ich das Ganze nur unter dem Aspekt rausfliegen, nicht gehen wollen.
-> Aufbruchstimmung wird eigentlich im Keim erstickt.

Man muss nix schön reden, aber das ist keinesfalls besser als Platz 15 als Saisonziel auszurufen.
This contribution was last edited by E_Levve_Lang on May 22, 2022 at 10:47 AM hours

Wo redet Keller denn vom Abstiegskampf?
Wo redet er uns klein?

Verstehe das Problem nicht.
Er sagt ja eigentlich nur dass wir keine Millionen für gestandene Spieler ausgeben können und eher auch mal wen verkaufen müssen.

Sportlich werden keine Ausreden gesucht oder wie Heldt Platz 15,16 als Sensation dargestellt.

Die sportlichen Ziele wird Steffen schon definieren mit der Mannschaft. Und das wird nicht Platz 15 sein.

Wir sind halt ein Sanierungsfall. Nicht nur finanziell sondern auch „in Steinen“.

Ich finds gut

Warum ist eigentlich der Ausdruck Ausbildungsverein so schlimm?
Eigentlich sind das doch mittlerweile ALLE Vereine in Deutschland. Selbst die Bayern können doch ihre besten Spieler nicht alle halten.
Deshalb frage ich mich warum wir für viele Spieler nach Kellers Aussagen nicht interessant sein sollen.
Ich könnte mir sogar vorstellen das sämtliche Aussagen sogar in Teilen abgesprochen sind. Zum einen um den Erwartungsdruck etwas herunterzuschrauben und zum anderen um noch nicht fertige aber willige Spieler anzulocken.
Eins sollte uns allen klar sein:
Keller muss das ausbaden was unser ehemaliger Finanzgott ihm hinterlassen hat.
Bitte keine Corona ausreden bringen. Mit der Pandemie hat jeder zu kämpfen. Nur ist offensichtlich ist keiner so im Ar.... wie Wir.

Was für eine sinnlose Scheindiskussion. Weil Spieler und andere Vereine sich über so Aussagen leiten lassen.

Ja, es ist nun Saure-Gurken-Zeit, bitte mal Fuß vom Gas.

Platz 15 bzw. Hauptsache Nichtabstieg lese ich zwar auch nicht heraus, aber ich lese "oje oje, in was bin ich da nur hinein geraten, krass dass wir hier überhaupt Spielergehälter zahlen können" heraus. Das tut schon ein bisschen weh und man kann "die Wahrheit" auch anders formulieren. Das gehört eigentlich zu den rhetorischen Fähigkeiten in so einer Rolle. Ich rede nicht vom Verschleiern oder Lügen, ich rede von wissen, wann man zu viel Emotion übermittelt und dann lieber gar nichts dazu sagt. Niemand muss ihm die Absolution erteilen und die Medien schon dreimal nicht.

Ich will es selbst noch gar nicht überhöhen. Er hat einen Job und offenbar will er gleich schonmal klar machen, dass hier keine Wunder möglich sein werden bzw. wir eh schon ein kleines Wunder mit Platz 7 erschaffen haben und das so ziemlich das höchste der Gefühle sein wird. Kennt man, die Erwartungshaltung niedrig halten, damit man selbst nicht zum Ziel wird (auch billig, aber er hat offenbar wirklich ein bisschen Angst vor dem neuen großen Vereinsumfeld).
Auf der anderen Seite verstehe ich die ganzen Blumen ihm gegenüber noch nicht. Klar, er ist hier willkommen und ich wünsche ihm alles Gute, aber den Ruf hochprofessionell, weitsichtig und intelligent zu sein, muss er sich für meine Begriffe erst noch erarbeiten, wie eigentlich jeder andere auch, der nen neuen Job antritt. Bei Veh und vor allem Heldt klang das hier zu Beginn ähnlich. Von Wehrle möchte ich gar nicht erst anfangen. Als Finanzgenie gekommen, als Schuldenotto gegangen. Grausam.

Bei mir hat sich einfach über die Jahre das Gefühl aufgebaut, dass der Verein in den Phasen ohne Sportdirektor am ruhigsten und stabilsten lief. Wenn er dieses Gefühl vergessen macht, dann hat es C. Keller für mich geschafft. Aber das brauch seine Zeit, die er gerne auch haben kann, wenn er nicht regelmäßig emotionale Interviews zum apokalyptischen Finanzzustand des Vereins gibt, versteht sich.