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Aktuelle sportliche Situation bei den Größten der Welt

Oct 17, 2022 - 7:43 PM hours
Erst einmal vielen Dank für die sehr gute Zusammenfassung und Analyse der Hinrunde aus deiner Sichtweise, @FairPlay65 daumen-hoch

Zitat von FairPlay65

Eine Aussage von Titz in der PK nach dem Arminia-Spiel bereitet mir noch immer Fragezeichen. Er meinte, dass wir zu oft das erste Tor gefangen haben, statt selbst das erste Tor zu machen. Wenn wir mal öfter das erste Tor schießen würden, könnten wir uns auch zurückziehen und auf Konter- bzw Umschaltmomente lauern. So bleibt uns nur übrig, noch mehr Risiko zu gehen.
Ich frage mich die ganze Zeit, wieso wir dafür das erste Tor benötigen? Wenn er in dem Umschaltspiel mehr Chancen auf weitere Tore und bessere defensive Stabilität sieht, kann er das doch schon beim Stand von 0:0 spielen lassen? Was ist für ihn der Sinn dahinter, erst bei Führung entsprechend umzustellen. Hat Jemand darauf eine Antwort?


Das ist eine Frage, die ich mir auch immer wieder stelle. Im Gespräch mit anderen Fans habe ich Argumente gehört, dass wir defensiv nicht stabil genug wären, wenn wir den Ballbesitz abgeben und uns zurückziehen würden. Das hätte die Schlussphase gegen den HSV, aber auch so manche Phase in vorherigen Spielen gezeigt. Allerdings haben wir beim HSV über weite Strecken gut verteidigt, standen kompakt und waren zielstrebig in den Umschaltmomenten. Zudem hat nicht jeder Gegner die spielerische Qualität, um uns so hinten einzuschnüren.

Ich bin überzeugt davon, dass wir erfolgreicher sein könnten, wenn wir den Gegner vermehrt kommen lassen und auf Konterspiel setzen würden. Auch wenn uns die Schnelligkeit von Conteh abhanden gekommen ist, haben wir einige flinke Spieler, die das Feld schnell überbrücken können. Um diese Behauptung zu verifizieren, habe ich mal wieder die Datenbanken durchforstet. In der Top-Speed-Rangliste der 2. Liga liegen Bell Bell (14.) und El Hankouri (47.) unter den Top 50. Weiter hinten liegen Schuler (69.) und Kwarteng (74.). Auffällig ist hier, dass von unseren Mitaufsteigern jeweils fünf Spieler unter den ersten 50 platziert sind, weil sie ihren Kader ganz gezielt auf schnelles Umschalten ausgerichtet haben. In der Rangliste der meisten Sprints sind unsere Besten sogar weit vorne zu finden: El Hankouri (8.), Kwarteng (11.) und Bell Bell (14.)
Trotz unserer ballbesitzorientierten Spielweise liegen wir bei der Anzahl an Sprints im Teamranking in der oberen Hälfte (9.). Da zählen natürlich auch Sprints beim Pressing und beim Umschalten nach Ballverlust mit hinein. Dennoch sehe ich uns hinsichtlich der läuferischen Fähigkeiten in der Lage, häufiger ein vertikales Umschaltspiel zu praktizieren.

Der Trainer ist dafür verantwortlich, die Ausrichtung festzulegen und der Mannschaft einen Matchplan mitzugeben. Er bevorzugt die Dominanz im Ballbesitz und die Spielkontrolle. Der Gegner soll phasenweise durch tiefe Ballzirkulation herausgelockt werden, womit wir uns aber gelegentlich selbst in Bedrängnis bringen. Zudem gibt es das Mittel, sich den Gegner zurechtzulegen und durch viele Positionswechsel Räume zu öffnen, die dann durch Steckpässe bespielt werden sollen. Dafür benötigt es eine hohe Passqualität, Spielintelligenz und Kreativität, die unsere Spieler aber zu selten abrufen. Ein einfacheres Spiel mit klaren Abläufen und mehr Raum würde unseren Spielern entgegenkommen. Darüber hinaus könnte ein ausgereifter Mittelstürmer hilfreich sein, um als Wandspieler Bälle festzumachen und abzulegen sowie als Anspielstation für hohe Bälle.

Aber ich glaube nicht, dass es bei Titz zu einem kompletten Sinneswandel kommen wird und wir ähnlich agieren wie die Mitaufsteiger. Vielleicht wird die Ausrichtung doch angepasst, vielleicht gelingen uns aber auch Fortschritte im gewohnten Ballbesitzspiel. Wenn wir einfach nur die krassen individuellen Fehler abstellen, könnte so manches Spiel anders laufen.

Damit komme ich zu einem weiteren Punkt, der von meinem Vorredner angesprochen wurde:

Zitat von FairPlay65

Im MDR Podcast wurde gestern Abend auch noch ein weiterer Punkt angesprochen, den wir bislang noch nicht erwähnt haben. Es sind auch zumindest einige Tor zuletzt durch die „unnötigen“ Rückpässe entstanden.
Das 1:0 in Bielefeld, das 1:0 gegen Darmstadt (Rückpass wohl von Bite zu Piccini), das 1:1 in Nürnberg usw. Man hätte in diesen Situationen wohl auch nach vorn spielen können, war im Podcast die Meinung.
Zumal Reimann öfter den Ball dann auch nur nach vorne schlägt.


Hier würde es helfen, wie bereits im Podcast erwähnt, wenn einfach weniger zum Torhüter zurückgespielt wird. Gegen Darmstadt war es ein normaler Rückpass von Bittroff, der im Rücken angelaufen wurde und keine andere Option hatte, als Piccini anzuspielen. Er kann den Ball ohne großen Gegnerdruck annehmen, aber er verspringt ihm und daraus entsteht das Laufduell, in dessen Folge ihm das Handspiel unterläuft. Gegen Bielefeld, Nürnberg und auch gegen Hannover waren es hingegen unnötige bzw. ungenaue Rückpässe, die zu Gegentoren führten Diese spielerischen Lösungen über den Torhüter sind ein fester Bestandteil der Titz'schen Spielweise und es mag nicht so einfach sein, solche gefestigten Abläufe zu verändern. Aber auch dieser Aspekt sollte kritisch hinterfragt und angepasst werden, um weniger anfällig für derartige Fehlpässe zu sein, die Gegner zu Toren einladen.

Eine Ergänzung noch zum kurz vorher geposteten Beitrag:

Zitat von fcm6574
Des Weiteren wünsche ich mir einen variablen Offensivspieler, der seine Stärken beim letzten Pass und beim Schlagen von Flanken/Standards hat. Denn damit komme ich gleich zu Punkt 3.


Genau in dieser Rolle sehe ich Atik. Er ist technisch am besten beschlagen, kann den letzten Pass spielen und verfügt über viel Kreativität. Ich denke nicht, dass wir einen besseren Spielmacher als ihn bekommen werden. Sararer hätte so ein Typ sein können, der auch Standards punktgenau ausführen kann. Aber man hat sich genau deshalb gegen eine Verpflichtung entscheiden, weil Atik zum Saisonstart wieder zur Verfügung stand. Aber ich bin da ganz bei dir, dass wir bei der Torgefahr nach Standards bzw. hohen Bällen noch sehr viel Luft nach oben haben.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Nov 16, 2022 at 12:56 PM hours
Pressekonferenz nach Düsseldorf

Ich habe mir gestern noch angehört, was der Trainer nach dem Spiel zu der Niederlage zu sagen hatte. In seiner Nachbetrachtung sah Titz die Fehler beim zweiten und dritten Gegentor weniger in den unsauberen Zuspielen in der eigenen Hälfte, sondern in der mangelhaften Körperlichkeit, die zu den Ballverlusten führte. Durch einfaches "Körper reinstellen" und Ball abschirmen wären die Tore seiner Ansicht nach zu verhindern gewesen.

Nun ist dies kein neues Problem bei uns. Aufgrund der Spielertypen, die Titz für seine Spielidee bevorzugt, haben wir ein erhebliches Defizit an Körpergröße und Zweikampfstärke. Das wird uns weiterhin durch die Saison begleiten. Ich erinnere mich, dass Titz nach dem Abschlusstest in Warschau meinte, dass die Spieler dort körperlich sehr gefordert wurden und gut dagegengehalten haben. Wahrscheinlich hatte er den Eindruck, dass seine Mannschaft in der Vorbereitung Fortschritte gemacht hat im Zweikampfverhalten und war enttäuscht, dass sie es im Düsseldorf-Spiel nicht umsetzen konnte.

Ich hatte mir vor dem Spiel auch die PK unseres Gegners angesehen und da betonte Thoiune mehrmals, dass es im Fußball vornehmlich darauf ankommt, die direkten Duelle, sprich Zweikämpfe, zu gewinnen. Nun wäre ein Ansatz, den Ball einfach so schnell und präzise durch die eigenen Reihen laufen zu lassen, sodass der Gegner gar nicht erst in die Duelle kommt. Aber derart technisch ausgereift sind viele unserer Spieler nicht.

Deshalb werden wir gar nicht drumherum kommen, mehr Robustheit, Durchsetzungsvermögen und Kampfgeist an den Tag zu legen. In bestimmten Situationen auch mal ein taktisches Foul ziehen, um den Konter zu stoppen. Das sind Attribute und Fähigkeiten, die eine Mannschaft im Abstiegskampf beherrschen muss, um sich gegen individuell stärkere Kontrahenten zu behaupten.

In diesem Zusammenhang möchte ich das Thema „Abwehrchef“ aufgreifen, das @Nur-der-FCM angerissen hat.

Zitat von nur-der-fcm

Was mir fehlt ist ein Andi Müller auch wenn er nicht der beste IV war aber er war ein Dirigent und Lautsprecher in der Abwehr. Das felt mir aktuell in der IV.
Nicht nur im letzten Spiel auch schon zu sehen bei den beiden Gegentoren gegen Legia, Piccini stand 2 mal 2 bis 3 m vor seinem Genenspieler und Elfadli hatte es dann mit 2 Stürmern zu tun.
Ich weiss nicht ob es keinen Spieler bei uns gibt der Dirigent und Lautsprecher sein kann in der IV?
Wenn nicht nutzen die besten Verteidiger nichts wenn nicht im Verbund verteidigt wird.


Das Fehlen eines Abwehrchefs ist ein Baustein unserer Defensivproblematik. In der letzten Reihe haben wir im Saisonverlauf schon viel durchgewechselt. Gnaka und Bell Bell waren in der Hinrunde von der Spielzeit her die Konstanten, aber sie sind eben keine Lautsprecher. Mit Gnaka (Ivorer, in Belgien gespielt), Piccini (Italiener, in diversen europäischen Ligen aktiv) und Bockhorn/Bell Bell haben wir drei verschiedene Landsmänner in der Abwehr. Dazu noch El Hankouri (Niederländer). Das erschwert die Kommunikation und Abstimmung auf dem Platz. Zudem nehme ich keinen der Beteiligten als Lautsprecher auf dem Platz wahr. Piccini sollte von seiner Vita her dem Anspruch eines Abwehrchefs am ehesten gerecht werden und er geht auch voran, bspw. als Elfmeterschütze. Dennoch erachte ich die sprachliche Barriere und die häufigen personellen Wechsel als hinderlich für eine bessere Abstimmung untereinander im täglichen Training und während des laufenden Spiels. Diesbezüglich waren wir mit Tobias Müller und Alex Bittroff in der letzten Saison besser aufgestellt.

Reimann ist durchaus lautstark aktiv und bemüht, seine Abwehr zu dirigieren. Allerdings strahlt er nicht immer die Sicherheit aus, die seine Vorderleute benötigen. Gerade im Düsseldorf-Spiel mangelte es bei einigen Standardsituationen an der Abstimmung mit seinen Teamkollegen, woraus unnötige Fehler entstanden. Diese Absprachen untereinander müssen sich verbessern, damit mehr Ordnung in die letzte Reihe kommt.

Damit einhergeht auch die Frage nach den Führungsspielern. Hier fehlt es ebenfalls an Persönlichkeiten, die Verlässlichkeit und Sicherheit ausstrahlen, an der sich andere orientieren können. Spieler, die sich auf dem Platz mit Körpersprache Respekt verschaffen und dem Gegner in den Zweikämpfen klar die Grenzen aufzeigen. Das kann keiner der beiden Kapitäne Condé und Atik leisten. Atik verkörpert mit seiner Fallsucht und Weinerlichkeit keine vorbildhaften Eigenschaften. Er überlässt Standards auch nur ungerne anderen Spielern, obwohl seine Schussversuche und Eingaben deutlich an Präzision und Torgefahr eingebüßt haben.

Generell erscheint die Mannschaft als Ansammlung von Leisetretern und Individualisten, in der jeder seiner Aufgabe nachgeht, aber kaum jemand in der Lage ist, den andern emotional mitzureißen oder nach Fehlern motivierend aufzubauen. Oft sieht man nach Gegentoren, dass jeder nur auf sich schaut und man sich nicht gegenseitig ermutigt. Mag sein, dass mich meine Wahrnehmungen täuschen, aber ein Mangel an Persönlichkeiten und Führungsfiguren auf dem Platz ist über den bisherigen Saisonverlauf deutlich geworden.

Da dies eine spielübergreifende Thematik ist, habe ich sie mal in diesem Thread platziert. Ich würde gerne weitere Meinungen und Einschätzungen dazu von euch lesen. Aktuell macht mir nicht viel Hoffnung, dass sich an dieser Sachlage noch etwas ändern wird. Aber ohne Abwehrchef, ohne Führungsspieler und ohne Durchsetzungsvermögen in Zweikämpfen werden uns viele Gegner so abkochen, wie es in der Hinrunde über weite Strecken der Fall war.
This contribution was last edited by becks_fan93 on Jan 30, 2023 at 2:07 PM hours
Wow, das war mal eine Generalabrechnung, @becks_fan93!

Leider muss ich dir bei fast allem zustimmen.
Seltsam erscheint entgegen des Eindrucks von vielen Individualisten, dass die Mannschaft immer wieder selbst betont, wie gut doch der Zusammenhalt zwischen ihnen sei.

Jetzt kann man sagen, dass sie das müssen, wenn eine Kamera dabei ist, weil das natürlich das ist, was alle hören wollen.

Ich finde aber, dass diese Bekundungen durchaus glaubwürdig sind. Dann stellt sich wiederum die Frage, warum nicht mal aus der Mannschaft heraus ein Vorstoß kommt, Führung zu übernehmen, ganz egal, wer die Binde trägt.

Vielleicht liegt es, wie @OpaH13 im Spieltagsthread geschrieben hat, an einem zu(?) engen taktischen System von CT, das solche Rollen nicht zulässt.

Ich habe den Verlust schon vor Saisonbeginn bedauert, aber aktuell merkt man erst so richtig, wie sehr der Verlust von Müller, Conteh und Obermair schmerzt… Wo Paderborn steht, sieht man ja.
@becks_fan93 Du triffst den Nagel auf den Kopf!

Uns fehlen wirklich Leader, die vorangehen.
Das muss aus meiner Sicht nicht unbedingt einer mit den Körpermaßen eines Türstehers sein, aber wir brauchen mehrere Spieler, die sich auf dem Platz zerreißen und so die anderen auch mal lautstark mitnehmen.

Leider sind unsere beiden Kapitäne aktuell nicht in der Lage, diese Aufgabe auszufüllen.
Wir wissen, warum beide gewählt bzw. bestimmt wurden. Beide liegen aber in dieser Saison deutlich unter ihren sportlichen Möglichkeiten, was die Sache als Leuchtturm im Team zu fungieren deutlich schwerer macht.

In meinem Spieltagsthread hatte ich ja schon kurz angemerkt, dass mir Kwarteng in Düsseldorf besonders aufgefallen ist. Er hatte sich während des Spiels und auch beim Halbzeitgang in die Kabine angeregt, mit seinen Mitspielern auseinandersetzt und mit Gestiken und Worten offensichtlich versucht seine Dinge den Mitspielern zu erklären. Er und Elfadli waren es, die aus meiner Sicht die aktuelle Situation richtig angenommen hatten.
Nach dem Düsseldorf Spiel brach Kwarteng sogar in Tränen aus und wollte sich kaum beruhigen lassen wegen seines vermeintlichen Ballverlustes der zum späteren 3:2 führte. Der brennt wirklich! Da müssen sich andere Spieler noch mehr emotionaler öffnen.

Ich kenne die Rangordnung im Team nicht, aber es scheint aktuell wohl keinen zu geben, der Baris einfach mal den Ball wegnimmt und selbst, oder einen anderen auffordert, Verantwortung zu übernehmen.
Andreas Müller könnte so einer sein bzw. werden, auch ohne Kapitänsbinde. Warum er am Freitag nicht in der Startelf stand, weiß nur CT.

Auch auf Daniel Heber setzte ich hier. Er war Kapitän in Essen und hat in seinem ersten Spiel schon gezeigt, dass er den Mund aufmacht. Seine Abstimmung zum Ende des Spiels in der IV fand ich couragiert und bemerkenswert für einen Neuling.

CT wird in den nächsten Spielen immer mehr seine Stammformation präsentieren. Das werden wir wohl schon am Sonntag gegen den KSC sehen. Der eine oder andere Spieler der seine Chance bekommen und nicht so genutzt hat, wird das deutlich merken.
Der Wind wird bestimmter und rauer, denn jeden Spieltag die gleichen Erklärungen für Fehler will und kann keiner mehr hören, auch CT nicht.
Seine Mimik während des Spiels in Düsseldorf sprach zeitweise schon Bände.
Ich habe auch das Gefühl,das es in der Mannschaft nicht passt. Kein gegenseitiges Angefeuere,kein aufbauen nach fehlern, irgendwie wird alles mehr oder weniger teilnahmslos zur Kenntnis genommen.
Das war im letztes Jahr noch ein anderes bild, aber wahrscheinlich hat der erfolg da auch vieles überspielt.

Ich bin nach dem Düsseldorfauftritt eigentlich ziemlich sicher, das wir wieder den gang in liga 3 antreten antreten müssen ( ich hoffe ich irre mich). Zu ähnlich sah das alles im vergleich zur Hinrunde aus. Da wird bestimmt ab und an ein sieg auch bei rausspringen, auf strecke wird das wahrscheinlich nicht reichen, zu unpräsemt sind wir im Mittelfeld, zu sehr ausser form ist auch unser "Unterschiedsspieler" atik, zu wenig hat titz die anwehr in den griff bekommen.
Im Fanforum des Clubs schrieb jemand, daß A. Müller vor dem Spiel gegen Düsseldorf einen leichten Infekt hatte, eventuell ist das die Erklärung warum er nicht in der Startelf stand. Ehrlicher Weise muss man aber auch sagen, er hatte auch nicht nur überzeugt vor der Pause.

Letztlich muss man nach dem Spiel sagen, Conde und Riekmann haben ihre Chance nicht genutzt. Gerade bei Conde nach letzter Saison sehr erstaunlich und enttäuschend, das da gar nichts geht in Liga 2.


Ich persönlich würde mir eine Aufstellung wünschen, Bockhorn, Piccini, Gnaka, Ullmann, auf der 6 Heber und Elfadli, weiter vorne Ceka, Kwarteng, El Hankouri, Castaignos. Also gegen KSC nun erstmal.

Man hätte auf der 6 damit zwei Spieler mit Kopfball- und Zweikampfstärke, dazu auch Schnelligkeit.
El Hankouri auf der Seite mit Bockhorn, dann könnte man Luc von beiden Aussenseiten füttern. Hat man ja gut beim 2:2 gesehen das er dann in der Lage ist sich in der Mitte durchzusetzen.

Insgesamt für die Saison finde ich es wichtig, daß man schneller gewisse Situationen abhakt und weitermacht. Irgendwie habe ich auch den Eindruck das die Offensivspieler letzte Saison schneller mit zurück gearbeitet haben, da müssen wir wieder hinkommen.
Bei Luc ist klar das er noch nicht die Kondition in dem Maße hat, aber beim Rest könnte da etwas mehr kommen, wie ich finde.

Wichtig ist einfach alles zu geben, dann kann man am Ende auch mit dem Erreichten leben.

Ansonsten den beschrittenen Weg weiter gehen, auch wenn es mal nicht so leicht ist. An den Verein, die Spieler, das Trainerteam glauben und Vertrauen geben.
Den Verein Schritt für Schritt weiterbringen, nicht nur auf dem Feld, sondern in Allem, Infrastruktur usw..
Zitat von OpaH13

In meinem Spieltagsthread hatte ich ja schon kurz angemerkt, dass mir Kwarteng in Düsseldorf besonders aufgefallen ist. Er hatte sich während des Spiels und auch beim Halbzeitgang in die Kabine angeregt, mit seinen Mitspielern auseinandersetzt und mit Gestiken und Worten offensichtlich versucht seine Dinge den Mitspielern zu erklären. Er und Elfadli waren es, die aus meiner Sicht die aktuelle Situation richtig angenommen hatten.
Nach dem Düsseldorf Spiel brach Kwarteng sogar in Tränen aus und wollte sich kaum beruhigen lassen wegen seines vermeintlichen Ballverlustes der zum späteren 3:2 führte. Der brennt wirklich! Da müssen sich andere Spieler noch mehr emotionaler öffnen.


Ich finde ebenfalls, dass Kwartengs Körpersprache und Einsatzbereitschaft auf dem Platz heraussticht, bereits über die komplette Saison. In seinen Interviews sagt er meistens klar, was Sache ist. Auch Elfadli ist jemand, der sich körperlich durchsetzen kann und mutig in die Zweikämpfe geht, womit er das 1:0 gegen Düsseldorf eingeleitet hat. An ihrem Kampfgeist sollten sich andere ein Beispiel nehmen. Die Freistöße würde ich gerne mal Kwarteng ausführen lassen, denn er hat bereits bewiesen, dass er über eine wuchtige und präzise Schusstechnik verfügt.

Im Übrigen erwarte ich von erfahrenen Spielern, dass sie vorangehen und ihnen nicht solche Fehler unterlaufen, wie Piccinis Stellungsfehler vor dem Foul an Kownacki.

Der Aufstellungsvorschlag von @ice-te gefällt mir gut:

Zitat von ice-te

Ich persönlich würde mir eine Aufstellung wünschen, Bockhorn, Piccini, Gnaka, Ullmann, auf der 6 Heber und Elfadli, weiter vorne Ceka, Kwarteng, El Hankouri, Castaignos. Also gegen KSC nun erstmal.

Man hätte auf der 6 damit zwei Spieler mit Kopfball- und Zweikampfstärke, dazu auch Schnelligkeit.
El Hankouri auf der Seite mit Bockhorn, dann könnte man Luc von beiden Aussenseiten füttern. Hat man ja gut beim 2:2 gesehen das er dann in der Lage ist sich in der Mitte durchzusetzen.


Auf jeden Fall muss Titz eine Formation wählen, die den Gegner nicht so leicht durch die Mitte kommen lässt. Auch wenn Müller mitunter giftig in den Zweikämpfen sein kann, wirkt sich seine fehlende Körpergröße negativ aus. Der Fokus sollte in den kommenden Spielen gegen Mittelfeldteams der Liga wie KSC, Kiel und Pauli zunächst einmal auf Sicherheit liegen und solange wie möglich kein Gegentor zu kassieren. Dafür müssen defensivstarke und durchsetzungsfähige Spieler auf dem Feld stehen. Nur mit spielerischen Mitteln kommen wir in dieser Liga nicht weiter. Das sollte die Hinrunde dem Trainer gelehrt haben.
Ihr habt schon viele richtige und wichtige Punkte aufgezählt, die unsere aktuelle Situation sehr gut darstellen. Es macht immer richtig Spaß hier zu lesen und mit euch „zu fachsimpeln“. zwinker

Die eventuell fehlende Körperlichkeit ist natürlich ein Punkt. Ich möchte nicht unbedingt absprechen, dass sich unsere Jungs voll rein hängen. Nur hat man eben kaum eine Chance, wenn der Gegner plötzlich mindestens genauso schnell ist, aber gefühlt zwei Köpfe größer und 20 kg schwerer. Allerdings hat man versucht, mit den Transfers schon dagegen zu steuern (auch bereits mit Piccini und Bockhorn).

Das Thema Präsenz und Kommunikation auf dem Platz ist definitiv auffällig. Ich hatte das bereits in den Testspielen vor der Saison beobachtet und hier erwähnt. Wie im Sommer die Spieler von Victoria lautstark miteinander gesprochen und sich dadurch auch heiß gemacht haben, während unsere Jungs da regelrecht ruhig waren, fiel schon auf.
Letzte Saison konnte man Baris noch beobachten, wie er alle motiviert hat und auch das Publikum anfachte. Da ist mir zB das Auswärtsspiel bei Viktoria in Erinnerung. Aber da lief es mal 1-2 Spiele nicht so berauschend - also kein Vergleich zur jetzigen Situation.
Ich denke, es fehlen vielen Jungs die individuellen Erfolgserlebnisse, an denen sie sich mental aufrichten können. Klar sagen alle „ Ihr packt das, wir stehen hinter euch.“ aber wenn du so oft auf die gleiche Art und Weise nicht erfolgreich bist und deine eigenen Baustellen irgendwie immer wieder nicht beheben kannst, dann kommt automatisch früher oder später die innere Stimme, die dir dann sagt „ Vielleicht kannst du es ja doch nicht.“
Sowas nagt an einem Spieler - insbesondere wen. Man noch jünger ist. Und selbst wenn man dadurch nur 5-10% gehemmt ist. Momo Kwarteng (Tore) und auch Elfadli (positive persönliche spielerische Entwicklung) haben diese persönlichen Erfolgserlebnisse auf jeden Fall, wodurch sie mental vermutlich die paar Prozent mehr da sein können. Das äußert sich dann selbstverständlich auch in der Körpersprache.
Zu Baris muss ich auch noch eine Geschichte erzählen. Ich hatte in der letzten Saison (zum Ende, als der Aufstieg eigentlich klar war) ein Gespräch mit einem Freund. Es ging um die Performance von Atik in der 2. Liga. Ich war total optimistisch, dass er absolut wichtig sein würde für unser Spiel. Damals sagte mein Gesprächspartner, er zweifelt daran, weil Baris sich zu schnell von starken Gegenspielern aus dem Fokus bringen lässt und seinen Flow verliert. Das sei ihm bei einigen schwereren Begegnungen aufgefallen. Und seine These war, dass Baris in Liga 2 viel öfter mit solchen Situationen konfrontiert werden würde und sich dann zu sehr vom Wesentlichen ablenken lässt. Die Gegenspieler würden das evtl sogar bewusst herauskitzeln. Bislang scheint er leider Recht zu behalten. Auch wenn der Grund vielleicht ein anderer ist, aber so richtig angekommen ist Atik in Liga 2 noch nicht. Und seine genialen Momente fehlen uns dann natürlich schon. Also Baris, falls du das hier liest, lass dich von den Gegnern nicht aus dem Konzept bringen, bleib cool, wir brauchen Dich in Topform Cool

Mit Dome Reimann bin ich ehrlich gesagt hin und hergerissen. Einerseits gebe ich euch Recht, die hohen Hereingaben vors Tor sind irgendwie immer gefährlich. Einfach mal den Ball aus der Luft pflücken, sieht man von ihm zu selten. Seine Stärken hat er in anderen Bereichen.
Sicherlich wird das Trainerteam alle Faktoren und Punkte hinterfragen. Nur wenn du jetzt den Torhüter wechselst, dann musst du absolut sicher sein, dass es danach besser wird. Als mitspielender Torhüter hat Tim Boss vermutlich noch nicht die Qualität von Reimann. Er ist auch genauso groß. Also wäre der Mehrwert aktuell vermutlich das Risiko aus Trainersicht nicht wert. Boss hatte das Spiel gegen Braunschweig unser Tor gehütet (0:2 Zuhause für uns). Ich fand ihn da auch super abgeklärt und war ebenfalls irgendwie „beruhigter“ bei diesen Standardsituationen. Aber das Eigentor von Conde und den Last Minute Treffer von Henning in der 95ten konnte er auch nicht verhindern.
Ich denke, dieser Fakt spielt dann bei den Trainern auch eine Rolle.

Die nächsten Spiele werden sicherlich entscheiden, wie der weitere Weg ist. Warten wir mal die nächsten 2-3 Spiele noch ab.
This contribution was last edited by FairPlay65 on Jan 31, 2023 at 8:30 PM hours
Zitat von ice-te

Ich persönlich würde mir eine Aufstellung wünschen, Bockhorn, Piccini, Gnaka, Ullmann, auf der 6 Heber und Elfadli, weiter vorne Ceka, Kwarteng, El Hankouri, Castaignos. Also gegen KSC nun erstmal.

Man hätte auf der 6 damit zwei Spieler mit Kopfball- und Zweikampfstärke, dazu auch Schnelligkeit.
El Hankouri auf der Seite mit Bockhorn, dann könnte man Luc von beiden Aussenseiten füttern. Hat man ja gut beim 2:2 gesehen das er dann in der Lage ist sich in der Mitte durchzusetzen.


Da wäre aus meiner Sicht alles auf dem Feld, was aktuell erfolgreich performen könnte.
Heber würde sich bei Bedarf in die IV zurückfallen lassen und Elfadli sich noch mehr in das Pressing im Mittelfeld und in den Spielaufbau einschalten.
Ich würde diese Aufstellung so probieren!
Mit Heber auf der 6 vergeudet man seine Stärken doch eigentlich. Er ist kein Ballverteiler. Er würde vermutlich unter Druck zu viele Fehlpässe auf dieser Position produzieren, die uns zu viele gefährliche Umschaltmomente bescheren könnten. Im Düsseldorf-Spiel sah ich seine Stärken eher in der reinen Defensivarbeit. Oder liege ich da so falsch?

Durch die Leistung in der zweiten Halbzeit musst Du Heber zwangsläufig spielen lassen, das sehe ich auch so. Dadurch haben wir in der defensiven Reihe aktuell 5 Spieler (Ullmann, Gnaka, Piccini, Bockhorn, Heber) für 4 Plätze. Wenn alle fit sind, wird das keine leichte Entscheidung für den Trainer. Vor allem dann nicht, wenn Bell Bell auch wieder zurück ist.

Ich glaube auch nicht, dass Ceka von Beginn an spielen wird. Kwarteng und El Hankouri haben auf dem rechten Flügel bislang Vorzug erhalten.
Für Baris Atik könnte vermutlich wieder Tatsu Ito in die Startelf rücken
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